Was machen Fliesen-, Platten- und Mosaikleger/innen?
Das Verlegen von Fliesen und Platten ist an einer Vielzahl von Orten notwendig, insbesondere an Orten, an denen Hygiene von besonderer Bedeutung ist, wie Küchen, Badezimmer, Schwimmbäder, Labore und Kliniken. In ästhetischer Hinsicht können auch kunstvolle Muster aus Mosaik angefertigt werden, um einen Raum zu verschönern. Um all diese Arbeiten fachgerecht durchzuführen, ist ein/e Fliesen-, Platten- und Mosaikleger/in vonnöten.
Der erste Schritt des/r Fliesen-, Platten- und Mosaiklegers/in besteht darin, zum/r Kunden/in zu gehen, unabhängig davon, ob es sich um einen Neubau oder eine Sanierung handelt. Dort begutachtet man zunächst die Räumlichkeiten, die gefliest werden sollen, und berät den/die Kunden/innen entsprechend, welche Fliese am besten geeignet ist. Dabei werden sowohl die Materialeigenschaften als auch die Formen und Farben der Wand- oder Bodenbekleidung berücksichtigt. Hat sich der Kunde für ein Design entschieden, geht es für den/die Fliesen-, Platten- und Mosaikleger/in daran, die Baustelle vorzubereiten. Der erste Schritt besteht darin, die genaue Vermessung der Räumlichkeiten durchzuführen. Anhand dieser präzisen Messungen wird die benötigte Materialmenge berechnet. Des Weiteren wird ein Verlegeplan erstellt. Danach muss der Untergrund bearbeitet werden, auf dem später die Fliesen aufgetragen werden sollen. Hierbei werden Meißel-, Bohr- und Rüttelmaschinen eingesetzt, um die Fläche in den gewünschten Zustand zu bringen. Unebenheiten werden beseitigt, Dämm- und Grundputze werden hergestellt und es wird für den Schutz vor Wärme, Schall und Feuchtigkeit gesorgt.
Endlich ist es so weit – die Fliesen können verlegt werden! Hierfür wird entweder Mörtel oder Spezialkleber angerührt und auf die vorbereitete Fläche aufgetragen. Anschließend werden die Fliesen und Platten darauf platziert und fest mit dem Untergrund verbunden. Dabei ist es von großer Bedeutung, die Vorgaben aus dem Verlegeplan exakt zu befolgen. Wenn alle Fliesen ihren Platz gefunden haben, werden die Fugen mit Verfugmasse, Silikon oder Kunstharz sorgfältig abgedichtet. Doch nicht nur das Verlegen der Fliesen gehört zur Renovierung eines Badezimmers. Manchmal müssen auch dünne Trennwände erstellt werden und Fertigbauteile wie Badewannen, Waschbecken oder Duschkabinen eingebaut werden.
Wie lange dauert die Ausbildung zum Fliesen-, Platten- und Mosaikleger/in?
Die Dauer der Ausbildung beträgt 36 Monate. Eine Kombination aus Berufsschul- und Praxisphasen zeichnet die duale Ausbildung aus. Die schulische Variante hingegen setzt auf die Vermittlung von Theorie und Praxis in der Berufsschule oder Fachakademie.
Was macht man in der Ausbildung als Fliesen-, Platten- und Mosaikleger/in?
Die Berufsausbildung zum/r Fliesen-, Platten- und Mosaikleger/in erfolgt durch duales Lernen in einem Ausbildungsbetrieb sowie in der Berufsschule. Nach der Hälfte der Ausbildungszeit legt man eine Zwischenprüfung ab. Nach drei Jahren erfolgt die Gesellenprüfung. In der Praxis werden alle Maschinen und Geräte vermittelt, die bei der Arbeit unterstützen können. Zusätzlich lernt man, wie man Mörtel- und Betonmischungen mit dem richtigen Mischverhältnis herstellt. Auch das Anfertigen von Dämmungen und Estrichen wird vermittelt. Zudem wird man in das Thema Fugendichtungen eingearbeitet – hier geht es vor allem um den Unterschied zwischen dauerplastischen und dauerelastischen Fugendichtungen. Auch die Fähigkeit des Verlegens von Mosaikbelegen im Normal- und Dünnbettverfahren erwirbt man.
Die Kernaufgaben in der Ausbildung zum/r Fliesenleger/in umfassen Wände, Bodenflächen und Fassaden mit Bodenfliesen und Wandfliesen aus Natur- oder Kunststein, aus Glas, Keramik oder Mosaiken zu verkleiden. Als Spezialist/in in diesem Bereich steht man dem Kunden bereits vor Beginn der eigentlichen Arbeiten beratend zur Seite, um bei der Auswahl von Material und Muster zu helfen. Der/die Fliesen-, Platten- und Mosaikleger/in kennt sich am besten damit aus, welche Fliesenarten sich für den jeweiligen Bereich eignen, wie lange die Arbeiten dauern werden und welche Maßnahmen getroffen werden müssen. Dabei berücksichtigt er sowohl Sauberkeits- und Hygieneaspekte als auch die gestalterischen Gesichtspunkte.
Welche Voraussetzungen sollte man für die Ausbildung als Fliesen-, Platten- und Mosaikleger/in mitbringen?
Jeder, der sich für das Fliesenlegen begeistert, könnte prinzipiell den Beruf des/r Fliesenlegers/in ergreifen. Es gibt keine gesetzlichen Vorschriften bezüglich einer bestimmten Schulbildung als Voraussetzung. Allerdings ist es in der Realität üblich, dass Bewerber/innen mit mindestens einem Hauptschulabschluss bevorzugt werden. Ein wichtiger Aspekt bei diesem Beruf ist handwerkliches Geschick, Sorgfalt und ein ausgeprägtes Gespür für Farben und Design. Zusätzlich sind Mathematik, Physik und chemisches Verständnis von Vorteil und können bei der Ausübung des Berufs hilfreich sein.
Welche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten hat man als Fliesen-, Platten- und Mosaikleger/innen?
Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung eröffnen sich Gesellen/innen vielfältige Möglichkeiten in verschiedenen Betrieben. Die stetige Weiterbildung, sei es in fachlicher oder betriebswirtschaftlicher Hinsicht, ermöglicht eine Spezialisierung und berufliche Weiterentwicklung. Wer seine fachlichen Kompetenzen auf das nächste Level bringen möchte, kann den Meisterbrief (Bachelor Professional) erwerben und als Meister/in im Fliesen-, Platten- und Mosaikleger/innen-Handwerk die Leitung eines Betriebs übernehmen sowie Lehrlinge ausbilden. Darüber hinaus bietet sich eine Weiterbildung als Techniker/in in der Fachrichtung Bautechnik im Bereich Ausbau an. Eine Fortbildung zum/r Gebäudeenergieberater/in hingegen befähigt dazu, Hauseigentümer/innen dabei zu unterstützen, ihre Gebäude klimafreundlich umzubauen.
Für diejenigen, die ihre Fähigkeiten im Managementbereich ausbauen möchten, steht eine Fortbildung zum/r Betriebswirt/in nach der Handwerksordnung zur Verfügung, um in die Unternehmensführung einzusteigen. Alternativ eröffnen sich mit einem Abitur oder Meisterabschluss auch Studienmöglichkeiten in den Fachrichtungen Bauingenieurwesen oder Architektur.