Was machen Feuerungs- und Schorn­stein­bauer/innen?

Seit jeher ist das Beherrschen von Feuer eine Fähig­keit, die Menschen faszi­niert. Auch heute ist dieses Spezial­wissen äußerst gefragt, insbe­sondere in der Industrie. Hier sind feuer­feste und wärme­däm­mende Bau­stoffe von großer Bedeu­tung, da Feue­rungs­anlagen und Schorn­steine auf­grund der hohen Tempera­turen besonders geschützt werden müssen. Feuerungs- und Schorn­stein­bauer/innen sind auf ver­schie­denen Bau­stätten tätig und bauen oder erneuern Schorn­steine und Abgas­anlagen, vor allem im Industrie- und Gewerbe­bau.

 

Als Feuerungs- und Schorn­stein­bauer/in ist man für den Bau und die Sanie­rung von indus­triel­len Feue­rungs­anlagen zuständig, die extrem hohen Tempera­turen stand­halten müssen. Hierbei mauern, ver­putzen und ver­schließen sie Mauern für Feuer­stellen, Schorn­steine und Abgas­kanäle und bringen Fertig­teile an. Beim Bau von Industrie­schorn­steinen setzen sie auch Wände aus Stahl­beton ein. Darüber hinaus instal­lieren sie Schorn­stein­bänder, Schorn­stein­kopf­abdeckungen und Blitz­schutz­ein­rich­tungen. Um den hohen Bean­spru­chungen stand­zuhalten, ver­arbeiten sie feuer­feste und hitze­beständige Bau­stoffe im Feuerungs­bau. Zusätz­lich setzen sie Über­prüfungs-, Wartungs- und Reparatur­arbei­ten um, erkennen Bau­schäden und deren Ursachen oder führen Instand­setzungs­arbeiten durch.

 

 

Wie lange dauert die Aus­bildung als Feuerungs- und Schorn­stein­bauer/in?

 

Eine Ausbildung von 36 Monaten (drei Jahren) steht bevor. Bei einer dualen Aus­bildung wird der Wech­sel zwischen Phasen in der Berufs­schule und im Betrieb voll­zogen. Gegensätz­lich dazu wird bei einer schuli­schen Aus­bildung sowohl Theorie als auch Praxis in der Berufs­schule oder Fach­akademie ver­mittelt.

 

 

Was macht man in der Aus­bildung als Feuerungs- und Schorn­stein­bauer/in?

 

Die Ausbildung als Feuerungs- und Schorn­stein­bauer/in dauert drei Jahre und ist dual aufge­baut. Während der Berufs­schul­zeit werden alle essen­ziellen Themen des Feuerungs­baus ver­tieft, während im Betrieb die not­wendige Praxis zum Her­stellen feuer­fester Bau­werke erlernt wird. Zu Beginn der Ausbildung wird man grundlegend in die Arbeits­abläufe auf einer Bau­stelle einge­führt. Hier­zu gehören der richtige Umgang mit Werk­zeugen und Maschinen sowie die Kennt­nis der Baustoffe und Fertig­teile, die für den Feuer­schutz­bau benötigt werden. Auch die Les­bar­keit von Ver­lege­plänen und Skizzen wird trainiert, bis man diese bald selbst anfer­tigen kann.

 

Die Fertigung von Mauerwerk und Beton sowie die Her­stellung von Baukörpern aus Mörtel- und Beton­mischungen sind eben­falls wich­tige Bestand­teile der Aus­bil­dung. Dazu gehört auch das Anfer­tigen von Schalungen und das Stabili­sieren von Wänden mit spezi­ellen Ein­sätzen, soge­nannten Beweh­rungen. Besonders essenziell für den Beruf des/r Feue­rungs- und Schorn­stein­bauers/in ist das Ein­setzen von Dämmungen. In der Aus­bildung lernt man die Eigen­schaften von organi­schen und anorgani­schen Stoffen, Matten und Schüttungen kennen und wie man sie zum Wärme-, Kälte-, Schall- und Brand­schutz einsetzt.

 

Nach dem zweiten Ausbildungs­jahr steht eine Zwi­schen­prüfung an, die als Grad­messer für den aktuellen Lern­fort­schritt dient. Zum Ende der Aus­bildung wird schließlich die Abschluss- bzw. Gesellen­prüfung absol­viert, die den erfolg­reichen Abschluss der Aus­bildung besie­gelt.

 

 

Welche Voraussetzungen sollte man für die Aus­bildung als Feuerungs- und Schorn­stein­bauer/in mitbringen?

 

Es gibt keine spezifische Vorbildung, die für eine Lehrstelle als Feuerungs- und Schorn­stein­bauer/in vorgeschrieben ist, jedoch erwarten die meisten Betriebe einen Haupt­schul­abschluss oder eine mittlere Reife. Die Aus­bildung besteht aus zwei Schritten: Eine zwei­jährige Ausbildung zum/r Hoch­bau­fach­arbeiter/in wird gefolgt von einem weiteren Jahr, welches mit dem Abschluss als "Feuerungs- und Schorn­stein­bauer/in" endet. Andere Hoch­bau­berufe, wie Maurer/in und Beton- und Stahl­beton­bauer/in, ver­mitteln eben­falls Fähig­keiten und Kennt­nisse. Jeder Schulabschluss bietet eine Chance auf einen Ausbildungs­platz. Gute Noten in Mathe­matik, Physik sowie Technik und Werken sind von Vorteil.

 

Um als Feuerungs- und Schorn­stein­bauer/in erfolg­reich zu sein, sollte man eine gute körper­liche Ver­fassung besitzen, um bei­spiels­weise Materia­lien heben und tragen zu können. Hand­werk­liches Geschick ist beim Aus­mauern von Schorn­steinen von Vorteil. Körper­beherr­schung und Schwindel­frei­heit sind für Arbeiten auf Leitern und Gerüsten uner­läss­lich. Ein technisches Ver­ständ­nis und Team­fähig­keit sind eben­falls wichtig.

 

 

Welche Fort- und Weiter­bildungs­mög­lich­keiten gibt es als Feue­rungs- und Schorn­stein­bauer/innen?

 

Mit einer Ausbildung als Feuerungs- und Schorn­stein­bauer/in kann man den ersten Schritt in Rich­tung einer Karriere in der Bau­branche machen. Nach erfolg­reichem Abschluss der Aus­bildung stehen ver­schie­dene Berufs­felder offen, in denen man als Geselle/in tätig werden kann. Durch fach­liche oder betriebs­wirt­schaft­liche Fort­bildungen kann man sich in Bereichen wie Mauer­werksbau, Isolie­rung oder Bau­maschinen­führung weiter speziali­sieren. Wer jedoch höhere Karriere­ziele hat, kann den Meister­brief (Bachelor Professional) erwer­ben und als Meister/in im Maurer- und Beton­bauer-Hand­werk die Lei­tung eines Be­triebs über­nehmen sowie Lehr­linge aus­bilden. Der Meister­brief eröffnet zudem die Möglich­keit, ohne Abitur ein Bachelor­studium im Fach Bau­ingenieur­wesen zu absol­vieren. Eine weitere Option für den beruf­lichen Auf­stieg ist die Weiter­bildung zum/r Techniker/in der Fach­richtung Bau­technik mit Schwer­punkt Hoch­bau. Wer sich für das Management interessiert, kann sich bis zum/r Betriebs­wirt/in nach der Hand­werks­ordnung fort­bilden und in die Unter­nehmens­füh­rung ein­steigen. Das Bau-Hand­werk bietet viele spannende Perspek­tiven für eine erfolgreiche beruf­liche Zukunft.