Was machen Dach­decker/innen?

Das breitgefächerte Tätig­keits­feld des/r Dach­decker/in umfasst sowohl die Errich­tung als auch die Ein­deckung von Dächern mit ver­schie­denen Materia­lien. Darüber hinaus gehört die Abdich­tung von Dach- und Wand­flächen sowie die Wärme­dämmung an Außen­wänden zu ihren Auf­gaben. Dach­decker/innen sind nicht nur klas­si­sche Hand­werker/innen, sondern auch Experten/innen in Sachen Energie­ein­sparung und Sicher­heit. Ihr umfang­reiches Wissen und ihre Fertig­keiten sind nicht nur bei Neu­bauten gefragt, sondern auch bei Instand­haltung, Reno­vie­rung und Sanie­rung von beste­henden Gebäuden.

 

Mit fach­kundiger Präzi­sion decken Dach­decker/innen die Dächer von Häusern und Gebäu­den mit ver­schie­denen Materia­lien wie Dach­platten, Ziegeln, Steinen oder Schin­deln ein. Sie sind in der Lage, Wand­flächen abzu­dichten und Blitz­schut­zanlagen, Dach­rinnen und Dämm­material zu instal­lieren. Darüber hinaus ver­fügen sie über Kennt­nisse in der Mon­tage von Photo­vol­taik­anlagen und der Dach­begrünung.

 

 

Wie lange dauert die Aus­bildung als Dach­decker/in?

 

Eine Dach­decker/innen-Aus­bil­dung er­streckt sich auf einen Zeit­raum von drei Jahren und ist dual. Das bedeu­tet, dass sowohl der Aus­bil­dungs­betrieb als auch die Berufs­schule als Lern­orte dienen. Wer bereits das Abitur oder eine andere Berufs­aus­bil­dung absol­viert hat und auch die ent­spre­chen­den Noten vor­weisen kann, kann die Dauer der Aus­bil­dung auf zwei Jahre ver­kür­zen. Sollte die Abschluss­prüfung nicht bestan­den werden, müssen einige Aus­bildungs­inhalte erneut er­lernt werden, was sich folg­lich auf die Dauer der Aus­bil­dung aus­wirkt.

 

 

Was macht man in der Aus­bildung als Dach­decker/in?

 

Wie bei den meisten Berufs­aus­bil­dungen erfolgt auch die Aus­bil­dung zum Dach­decker/in im dualen System. Die prak­tischen Erfah­rungen werden im Aus­bil­dungs­betrieb, sprich auf dem Dach, gesam­melt, während die Theorie in der Berufs­schule ver­mittelt wird. Zu Beginn werden grund­legende Kennt­nisse ver­mittelt, die im zweiten Lehr­jahr ver­tieft werden können.

 

Als angehende/r Dach­decker/in werden Holz­konstruk­tio­nen für Dach­stühle herge­stellt und Dach- sowie Wand­flächen mit Dach­ziegeln und Dach­steinen einge­deckt. Auch das Abdich­ten von Dach- und Wand­flächen, das Anbrin­gen von Wärme­däm­mungen und Fassaden­verklei­dungen sowie die Vorbe­reitung von Flach­dächern für Dach­begrü­nungen gehö­ren zum Aus­bil­dungs­programm. Da­rüber hinaus werden Regen­rinnen, Vor­rich­tungen zur Ablei­tung von Ober­flächen­wasser, Blitz­ablei­ter, Kamin­an­schlüsse, Dach­fenster und Solar­energie-Systeme instal­liert. Die Inspek­tion und Repara­tur von Dächern gehören eben­falls zu den Auf­gaben während der Aus­bildung.

 

Für angehende Dach­decker/innen gibt es viel zu beach­ten, da es Haus­dächer in ver­schie­denen Aus­füh­rungen gibt. Ob Turm­dach, Sattel­dach oder Flach­dach und ob Ziegel aus Ton, Schiefer oder einem anderen Mate­rial ver­wendet werden, es ist von großer Bedeu­tung, die spezifi­schen Eigen­schaften der Bau- und Bau­hilfs­stoffe genau zu kennen. Fak­toren wie Ent­flamm­bar­keit und Festig­keit des Mate­rials müssen berück­sich­tigt werden.

 

Im Lehrbetrieb erhält man eine umfas­sende Aus­bil­dung über die unter­schied­lichen Arten von Schie­fer, Dach­platten und Schin­deln sowie deren Ver­arbei­tung. Schritt für Schritt wird man in die Ferti­gung von Mauer­werk, Putz und Beton ein­gewie­sen und lernt, worauf dabei geach­tet werden muss. Das Anfer­tigen von Holz­ver­bin­dungen und Kon­struk­tionen stellt bald kein Problem mehr dar. Auch die Her­stel­lung von Unter­kon­struk­tionen für Außen­wand­ver­klei­dungen wird ver­mittelt. Darüber hinaus werden Holz­kon­struk­tionen für Dach­stühle und Fach­werk­wände produ­ziert und Grat­ziegel sowie -steine ver­legt.

 

Des Weiteren wird ver­mittelt, wie man Blitz­schutz­anlagen für den äußeren Blitz­schutz errich­tet. Nach einer ge­wissen Zeit ist man in der Lage, Ober­flä­chen­schutz für Dach­abdich­tungen herzu­stellen und Bewegungs­fugen abzu­dich­ten. In der Berufs­schule wird das prak­tische Wissen opti­mal durch theore­tisches Wissen ergänzt. Themen wie die Ein­rich­tung einer Bau­stelle, das Decken eines geneig­ten Dachs und das Mauern einer ein­schali­gen Wand stehen auf dem Lehr­plan. Ebenso werden das Her­stellen von Holz­kon­struk­tionen, das Er­rich­ten von Stahl­beton­balken, das Be­schich­ten und Beklei­den von Bau­teilen sowie der Auf­bau einer Dach­kon­struk­tion behan­delt. Während der Aus­bil­dung wird eine Zwischen­prüfung abge­legt, die am Ende des zwei­ten Aus­bil­dungs­jahres statt­findet und einen Über­blick über den Lern­stand gibt. Die Gesellen­prüfung erfolgt am Ende der Aus­bildung.

 

 

Welche Voraus­setzungen sollte man für eine Aus­bil­dung als Dach­decker/in mit­bringen?


Um als Dach­decker/in tätig zu sein, der/die oft auf einem Dach arbeitet, sind körper­liche Fit­ness, Schwin­del­frei­heit, Tritt­sicher­heit und Wetter­bestän­dig­keit unab­ding­bar. Dieses Hand­werk erfor­dert auch hand­werk­liches Geschick und eine gute Hand-Augen-Koordina­tion. Beim Decken und Abdich­ten von Dächern ist Team­arbeit unver­zich­tbar. Mathe­matische Kennt­nisse sind auch wichtig, um Werk­stücke berech­nen zu können. Mitt­lere Reife ist keine zwin­gende Voraus­setzung für diesen Beruf. Ein Abschluss der Mittel­schule reicht aus. Einige Betriebe bieten sogar eine Aus­bil­dung zum/r Dach­decker/in an, ohne Schul­ab­schluss. Bewer­bungen oder bereits absol­vierte Praktika können auch den Unter­schied machen.

 

 

Welche Fort- und Weiter­bildungs­mög­lich­keiten gibt es für Dach­decker/innen?

 

Für all jene, die nach ihrer Aus­bil­dung und eini­ger Zeit im Beruf den Wunsch ver­spüren, sich weiter­zubilden, gibt es zahl­reiche Mög­lich­keiten. Eine Option ist, eine Meister­schule zu besuchen, um Dach­decker­meister/in zu werden. Dies bringt nicht nur ein höheres Gehalt ein, sondern bietet auch die Chance, ein eigenes Unter­nehmen im Bereich der Dach­decke­rei zu grün­den und Lehr­linge auszu­bilden.

 

Neben der Meister­schule gibt es auch andere Mög­lich­keiten zur beruf­lichen Weiter­bildung, wie zum Bei­spiel die Fach­schule oder Fach­hoch­schule. Hier können Berufe wie Bau­stellen­leiter/in, Tech­niker/in im Denk­mal­schutz oder in der Bau­technik erlernt werden. Auch ein Studium in Archi­tektur, Bau­ingenieur­wesen, Holz­technik oder Energie- und Gebäude­techno­logie ist denk­bar. Weitere interessante Weiter­bil­dungen für Dach­decker/innen nach der Aus­bil­dung sind bei­spiels­weise Gebäude-Energie­berater/in, Kolonnen­führer/in oder Manager/in im Dach­decker­hand­werk (MID). Mit diesen Quali­fika­tionen eröff­nen sich zahl­reiche Karriere­mög­lich­keiten und Chancen, um im Beruf erfolg­reich zu sein.