Was machen Bauzeichner/innen?
Bauzeichner/innen sind verantwortlich für die Erstellung von technischen Zeichnungen, die als Grundlage für den Bau von unterschiedlichen Bauwerken wie Brücken, Straßen oder Häusern dienen. Die Entwürfe von Architekten/innen oder Bauingenieuren/innen sind dabei die Ausgangsbasis für ihre Arbeit. Die meisten Aufgaben werden am Computer ausgeführt, wobei die Bauzeichner/innen mithilfe von CAD-Programmen zwei- oder drei-dimensionale Modelle erstellen. Gelegentlich werden auch Skizzen am Zeichenbrett angefertigt. Neben der Erstellung von Zeichnungen haben Bauzeichner/innen auch eine wichtige Rolle bei der Berechnung von Zahlen. Sie müssen beispielsweise die exakten Abmessungen von Bauvorhaben berechnen oder den Materialbedarf bestimmen. Zudem kann es vorkommen, dass sie auf die Baustelle gehen und Vermessungen durchführen.
Welche Bauzeichner-Fachrichtungen gibt es?
Bauzeichner/innen, die im Bereich Architektur arbeiten, konzentrieren sich hauptsächlich auf Wohnimmobilien und sind oft in Architekturbüros tätig. Hier setzen sie Wohnungsbau-Projekte um und berücksichtigen dabei nicht nur die bauphysikalischen Aspekte, sondern auch die ökologischen und ökonomischen Aspekte. Im Ingenieurbau hingegen sind sie eher im gewerblichen Baubereich tätig und erstellen Pläne für den Bau von Brücken, Hochhäusern, Kraftwerken oder anderen Industriebauten. Dabei zeichnen sie unter anderem Metallkonstruktionen, Traggerüste und Schalungen. Im Vergleich zum/r Bauzeichner/in für Architektur vertiefen sie hier noch stärker ihr Verständnis für Bauphysik, Statik und Co. Bauzeichner/innen, die im Tief-, Straßen- und Landschaftsbau tätig sind, erstellen hauptsächlich Planungsunterlagen für den Straßen-, Kanal- und Tiefbau, wie beispielsweise für Straßen und Bauwerke der Ver- und Entsorgung. In ihrer Ausbildung erwerben sie spezielles Wissen im Bereich Geophysik bzw. Geologie.
Wie lange dauert die Ausbildung als Bauzeichner/in?
Die duale Ausbildung zum/r Bauzeichner/in dauert drei Jahre. Dies bedeutet, dass man abwechselnd in der Berufsschule und im Ausbildungsbetrieb lernt. Eine Zwischenprüfung wird vor Ende des zweiten Ausbildungsjahres abgelegt und am Ende des dritten Jahres folgt dann die Abschlussprüfung. Im letzten Ausbildungsjahr kann man sich auf eine der Fachrichtungen spezialisieren und sein Wissen vertiefen. Als angehende/r Bauzeichner/in im Bereich Architektur beschäftigt man sich unter anderem mit der Erstellung eines Bauantrags. Im Schwerpunkt Ingenieurbau liegt der Fokus auf der Planung von Stahlbetonbauwerken. Wer sich auf den Tief-, Straßen- und Landschaftsbau spezialisiert, lernt alles über die Ausarbeitung von Straßenentwürfen und die Planung von Wasserversorgungs-Netzen.
Was macht man in der Ausbildung als Bauzeichner/in?
Die dual verlaufende dreijährige Ausbildung zum/r Bauzeichner/in bietet die Möglichkeit, sowohl im Betrieb als auch in der Berufsschule zu lernen. Im Betrieb wird man direkt in die Praxis eingeführt und erstellt technische Zeichnungen, errechnet Materialmengen und behält die Kosten im Blick. Dort kann man beweisen, dass man eigenständig und präzise arbeitet. In der Berufsschule werden in den ersten beiden Jahren alle Grundlagen vermittelt, die für den Beruf Bauzeichner/in erforderlich sind. Hierzu zählen zeichnerische Grundlagen, wie das Zeichnen von Treppen mit Zirkel und Lineal und das Skizzieren drei-dimensionaler Objekte im Freihandzeichnen. Zusätzlich steht die Nutzung mit dem Zeichenprogramm CAD sowie bautechnische Normen und Kostenkalkulationen auf dem Plan.
Während des zweiten Ausbildungsjahres als Bauzeichner/in ist es zwingend erforderlich, eine Zwischenprüfung abzulegen, um das bisher Erlernte zu prüfen. Im dritten Jahr haben die Auszubildenden die Gelegenheit, ihre Fähigkeiten in einem von ihnen gewählten Schwerpunkt – sei es im Hochbau, Ingenieurbau oder Tiefbau – zu vertiefen. Zum Abschluss der Ausbildung als Bauzeichner/in müssen sie dann eine Abschlussprüfung bestehen.
Welche Voraussetzungen sollte man für eine Ausbildung als Bauzeichner/in mitbringen?
Um den Beruf des/r Bauzeichners/in ausüben zu können, bedarf es eines bestimmten Anforderungsprofils, welches aus diversen Eigenschaften besteht. Zu diesen zählen unter anderem Zuverlässigkeit, Präzision sowie eine Leidenschaft für die Arbeit am Computer. Des Weiteren sind soziale Kompetenzen wie Team- und Kommunikationsfähigkeit sowie die Fähigkeit eigenständig zu arbeiten unabdingbar. Darüber hinaus ist ein ausgeprägtes räumliches Vorstellungsvermögen, technisches Verständnis sowie Kenntnisse in Mathematik und Physik von großer Bedeutung, um den Anforderungen des Berufes gerecht zu werden.
Welche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es für Bauzeichner/innen?
Eine Ausbildung ist der erste Schritt ins Berufsleben. Wenn man jedoch weiter aufsteigen möchte, gibt es unzählige Möglichkeiten der Fort- und Weiterbildung. Eine Option ist die Teilnahme an einem Seminar, welches sich auf ein spezifisches Thema konzentriert. Angebote reichen von Technischem Zeichnen über Bautechnik, Baurecht, Hafenbau, Kanalbau bis zu Offshore-Windkraftanlagen.
Wer mehr Verantwortung im Beruf übernehmen möchte, sollte sich für eine Aufstiegsweiterbildung entscheiden. Beispiele hierfür sind der/die Staatlich geprüfte/r Techniker/in mit verschiedenen Schwerpunkten, der/die Technische/r Fachwirt/in, die CAD-Fachkraft im Bereich Bau oder der/die Ausbilder/in. Bauzeichner/innen, die studieren möchten, können ein Studium im Bereich Bauingenieurwesen oder Architektur absolvieren. Beide können auch als duales Studium durchlaufen werden.