Was machen Vermessungstechniker/innen?
Als Vermessungstechniker/in hat man definitiv einen abwechslungsreichen Joballtag, der sowohl Büroarbeit als auch Außeneinsätze beinhaltet. Als Mitglied eines Messtrupps ist Teamfähigkeit gefragt, denn man hat regelmäßig Kontakt zu Baubehörden, Grundstückseigentümern und anderen Fachleuten. Darüber hinaus sollte man Freude am Umgang mit Menschen haben.
Vermessungstechniker/in der Fachrichtung Vermessung sind für Geländevermessungen vor Ort zuständig, beispielsweise für Bauvorhaben oder zur Klärung von Grundstücksgrenzen. Bei größeren Vermessungen können auch Drohnen zum Einsatz kommen. Im Büro übertragen sie die vor Ort erhobenen Geodaten sowie vorhandenes Kartenmaterial am Computer in Planungsunterlagen, Liegenschaftskataster, Geobasisinformationssysteme, Stadtpläne oder dreidimensionale Darstellungen von Gebäuden oder Straßenzügen.
Die Vermessungstechniker/innen arbeiten hauptsächlich am Computer, wo sie Messdaten eingeben und dreidimensionale Geländeprofile erstellen. Bei Vermessungen bedienen sie teilweise hochkomplexe Messinstrumente und nutzen bei großflächigen Projekten auch Drohnen. Sie arbeiten sowohl in Büros als auch im Freien, manchmal in unwegsamem Gelände. Im Freien sind sie den Wetterbedingungen ausgesetzt und tragen Schutzkleidung wie Helme oder Warnwesten.
Die Vermessungstechniker/innen führen ihre Messungen sorgfältig und präzise durch, da Fehler zu falschen geologischen Einschätzungen führen können. Für die Auswertung von Luftbild- oder Satellitenaufnahmen ist räumliches Vorstellungsvermögen erforderlich. Die Bedienung und Positionierung der Messgeräte erfordert Geschicklichkeit und ein gutes Auge. Die körperliche Anstrengung bei der Arbeit kann in herausforderndem Terrain sehr belastend sein.
Wie lange dauert die Ausbildung als Vermessungstechniker/in?
Die dreijährige Ausbildung zum/r Vermessungstechniker/in umfasst sowohl Ausbildungsplätze im öffentlichen Dienst, wie beispielsweise in Vermessungsämtern, als auch in Ingenieurbüros, die auf Vermessung spezialisiert sind. Der anerkannte Ausbildungsberuf des/r Vermessungstechnikers/in in der Fachrichtung Vermessung bietet eine duale Ausbildung, bei der sich Phasen in der Berufsschule und im Betrieb abwechseln.
Was macht man in der Ausbildung als Vermessungstechniker/in?
Während der dreijährigen Ausbildung wechseln sich theoretische Lektionen in der Berufsschule mit praktischen Erfahrungen im Ausbildungsunternehmen ab. In der Berufsschule werden die grundlegenden Theorien vermittelt, wie das Erfassen und Verarbeiten von Geodaten, das Durchführen von Bauabsteckungen oder das Erstellen von Planungsunterlagen. Beim Ausbildungsunternehmen werden diese Theorien dann in die Praxis umgesetzt, indem man sich mit dem Geodatenmanagement, dem gesamten Vermessungsprozess, der Bewertung von Grundstücken und der Durchführung technischer Vermessungen beschäftigt.
Während der Ausbildung besteht auch die Möglichkeit, sich auf den Bereich der Bergvermessung zu spezialisieren. Dies ist besonders empfehlenswert für Menschen, die in den Alpen leben und eine Leidenschaft für Berge haben. Die Inhalte beider Ausbildungen sind sich sehr ähnlich, aber mit einer allgemeinen Ausbildung ohne Spezialisierung eröffnen sich später breitere Jobmöglichkeiten.
Als Vermessungstechniker/in lernt man während der Ausbildung, wie man Straßen, Grundstücke oder Rohstoffvorkommen in Bergen vermisst. Je nach Ausbildungsbetrieb kann man sich dabei auf die Fachrichtung Vermessung oder Bergvermessung spezialisieren. Die Fachrichtung Bergvermessung wird seltener angeboten und befasst sich hauptsächlich mit der Vermessung von Rohstoffvorkommen im Bergbau sowie der Erfassung von Lagerstätten und Gesteinsschichten. Im Bereich der Vermessung bestimmt man, mit speziellen Messgeräten wie Lage, Fläche und Bebauung von Grundstücken und erstellt am Computer Karten und Pläne. Eine genaue Klärung der Grenzen von Liegenschaften ist erforderlich, wenn beispielsweise eine neue Straße gebaut, ein Haus erweitert oder ein Grundstück verkauft werden soll.
Wenn eine Anfrage über die genauen Grenzen eines Grundstücks für den Bau eines Einkaufszentrums eingeht, werden zunächst im Liegenschaftskataster vorhandene Daten zur geografischen Lage, Bebauung und Nutzung des Grundstücks zusammengetragen. Diese Daten müssen jedoch noch ergänzt und überprüft werden, weshalb vor Ort erneut Vermessungen der Länge, Neigung und Höhe des Geländes durchgeführt werden. Dabei werden bekannte Vermessungspunkte und Messinstrumente wie das Tachymeter oder GPS-Geräte verwendet, um Entfernungen, Winkel und Höhen millimetergenau zu bestimmen.
Die vor Ort sorgfältig dokumentierten Daten werden im Büro ausgewertet. Fehlende Werte werden berechnet, in Karten eingetragen und Katastereinträge aktualisiert. Durch die Luftbildvermessung mittels Photogrammetrie können angrenzende Gebäude genau vermessen und mithilfe von CAD-Programmen das Grundstück in zwei- oder dreidimensionalen Darstellungen nachgezeichnet werden. So entstehen vollständige 3D-Stadtmodelle, die die realen Gegebenheiten widerspiegeln. Auch Online-Kartendienste werden mit den gewonnenen Daten auf dem neuesten Stand gehalten. Die technische Arbeit ist also äußerst relevant und der Ausbildungsberuf bleibt garantiert spannend!
Welche Voraussetzungen sollte man für eine Ausbildung als Vermessungstechniker/in mitbringen?
Mit einem Realschulabschluss eröffnen sich die vielversprechendsten Möglichkeiten, einen Ausbildungsplatz zu ergattern. Des Weiteren sind gute Leistungen in den Fächern Mathematik, Physik sowie Technik und Werken und Erdkunde/Geografie von Vorteil. Zusätzlich sind handwerkliches Geschick, Präzision, Sorgfalt, Teamfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein von Nutzen.
Welche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es für Vermessungstechniker/innen?
Wenn man die Abschlussprüfung zum/r Vermessungstechniker/in erfolgreich absolviert hat, erwirbt man den Titel Geselle/in und hat die Möglichkeit, entweder in dieser Position zu arbeiten und Berufserfahrung zu sammeln oder sich weiterzubilden. Es gibt zahlreiche Optionen, um sich in diesem Berufsfeld weiterzuentwickeln. Man kann sich auf spezifische Fachgebiete wie Geografie, Geologie, Kartografie oder Bergbau spezialisieren. Alternativ kann man sich auch auf Bereiche wie Liegenschaftsverwaltung, Außendienst oder die Dokumentation von Geodaten konzentrieren.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, sich als Staatlich geprüfte/r Techniker/in fortzubilden und beispielsweise in der Geologietechnik zu arbeiten. Besitzt man das Abitur, besteht die Option, nach einer Ausbildung zum/r Vermessungstechniker/in entweder Vermessungstechnik oder Geoinformation auf Bachelor-Niveau an einer Universität oder Fachhochschule zu studieren. Darüber hinaus bieten sich auch ingenieurwissenschaftliche Studiengänge an.